Die Neugeborenengelbsucht ist eines der häufigsten Probleme in der Versorgung von Früh- und Neugeborenen. Im Durchschnitt entwickeln ca. 60% aller Kinder sichtbare Zeichen eines Neugeborenenikterus, ungefähr 8% der Neugeborenen benötigen daraufhin eine Behandlung der Hyperbilirubinämie. In den letzten vier Jahrzehnten ist die Phototherapie die Standardbehandlung der Neugeborenengelbsucht¹. Die Effektivität der Phototherapie basiert überwiegend auf vier Hauptfaktoren:
Natus entwickelt die Phototherapielampe basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Abbaus von Bilirubin, und welchen Einfluss die verschiedenen Lichtquellen auf diesen Rückbildungsvorgang haben. Dabei wurde von Natus eine hochwirksame blaue LED eingesetzt. Nachfolgend wird beschrieben wie die Phototherapielampe neoBLUE™ von Natus dieser Herausforderung im Abbau von Bilirubin gerecht wird.
Bilirubin ist ein gelbes Pigment mit einer Spitzenresorption im Spektralbereich von 450-475 nm abgegeben. Blaues Licht im Wellenlängenbereich von 450-475 nm eignet sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen am Besten zum Abbau des Bilirubins.
Zur optimalen Reduzierung des Bilirubinspiegels werden von dem Phototherapiesystem neoBLUE™, durch Verwendung blauer LED´s ausschließlich Licht im therapeutisch wertvollen Wellenlängenbereich von 450-475 nm abgegeben. Dieses geschieht ohne einen Überschuss bzw. zusätzliche Energie an das Kind zu transferieren (nur geringfügige Licht- und Wärmeanteile im infrarot- oder ultravioletten Bereich).
Die Intensität bezieht sich auf die Menge der applizierten Phototherapie bzw. auf die Strahlungsintensität. Die Strahlungsintensität bezieht sich auf die Wirksamkeit der Therapie: je intensiver die Dosierung, umso wirkungsvoller ist die Therapie. Die Strahlungsintensität wird in Mikrowatt/ cm²/ Nanometer (µW/cm²/nm) gemessen und hängt ab von der Lichtleistung der Lichtquelle und ihrer Entfernung zu dem Kind. Die amerikanische „Academy of Pediatrics“ (AAP) definiert „intensive Phototherapie“ als Bestrahlung im blauen Spektrum (Wellenlänge bei 450-475 nm) mit mindestens 30 µW/cm²/nm (gemessen auf der kindlichen Haut unter dem Mittelpunkt der Phototherapielampe). Die Entfernung zwischen der Lichtquelle und dem Kind beeinträchtig wesentlich die spektrale Bestrahlungsstärke. Die Intensität der Lichtquelle steht im umgekehrten Verhältnis zu der Entfernung vom Kind. Wärmeproduzierende Lichtquellen können nicht so nah an dem Patienten platziert werden, da eine Gefährdung durch Überwärmung/Verbrennung des Kindes besteht. Kalte Lichtquellen wie z.B. LEDs können ohne Gefahr mit geringem Abstand am Kind positioniert werden und ermöglichen daher eine höhere Bestrahlungsintensität bzw. therapeutische Dosis.
Photometer messen die Bestrahlungsstärke von Phototherapiesystemen mit einem Wert über das gesamte Wellenlängenspektrum. Die Reagibilität von Photometern kann bei verschiedenen Systemvarianten, Herstellern und Modellen schwanken. In Konsequenz bedeutet dies, dass die Benutzung von unterschiedlichen Photometern an einem Phototherapiesystem zu verschiedenen Ergebnissen führt. Natus benutzt für die Messungen das Ohmeda BiliBlanket® – Meter, da eine Lichtreaktion dem Bilirubin absorbierendem Wellenbereich am Nächsten entspricht.
Die Reduzierung des Bilirubinspiegels hängt direkt mit der zur Bestrahlung zur Verfügung stehenden Hautoberfläche zusammen. Je mehr Hautoberfläche bestrahlt wird, umso größer ist die Wirksamkeit der Behandlung. Obwohl die Spitzenintensität des Lichtes, die normalerweise im Mittelpunkt der Lichtquelle anliegt, als „intensiv“ erachtet wird, kann davon nicht automatisch die Bestrahlungsintensität für den gesamten kindlichen Körper abgeleitet werden. Bei der Benutzung von „Spot-Light“ – Systemen müssen mehrere Systemen gleichzeitig angewendet werden, um eine entsprechend große Hautoberfläche effektiv zu bestrahlen. Bei der Benutzung von mehreren Systemen gleichzeitig müssen die Behandelnden sicherstellen, dass die Bestrahlungsintensität auf der gesamten Bestrahlungsoberfläche innerhalb der vorgeschriebenen Bestrahlungsintensität liegt. Der internationale Standard von Phototherapiesystemen, die EN 60601-50 schreibt vor, dass die periphere Strahlungsintensität > 40% der Spitzenintensität sein muss. Zur Messung der Bestrahlungsintensität müssten von den Behandelnden mehrere Messpunkte über die gesamte Bestrahlungsoberfläche abgenommen werden, um sicherzustellen, dass die Bestrahlungsintensität den gesetzlichen Richtlinien entspricht.
Die Anordnung der LEDs innerhalb des neoBLUE™ Lichtbandes garantieren eine einheitliche Bestrahlungsintensität- und Dosis über die gesamte Bestrahlungsoberfläche und sind daher erheblich effektiver als andere Lichtquellen.
Eine längere Therapiezeit ist gleichzusetzen mit einer schnelleren Resorption von Bilirubin. Effektivere Phototherapiesysteme, mit einheitlicher Strahlungsintensität resorbieren Bilirubin schneller und gewährleisten dadurch eine kürzere Therapiezeit. Besonders Neugeborene mit gefährlichen Grenzbelastungen an Bilirubin können sicherer und schneller innerhalb der vorgegebenen Zeit therapiert werden.
Bei der Anwendung von konventioneller Phototherapie müssen auch Faktoren wie Wasserverlust durch Verdunstung und die Austrocknung und Belastung der Haut des Kindes berücksichtigt werden. Zusätzlich können im Verbund eingesetzte Produkte (Inkubatorhauben etc) in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Anwendung blauer LEDs minimiert diese Risiken vollständig, da keine signifikanten Anteile an infrarot- bzw. ultraviolettem Licht/Wärme abgegeben werden. Das neoBLUE™ System ist leicht, flexibel und in seinem Design so adaptiert, dass es problemlos an allen Behandlungsplätzen eingesetzt werden kann.